Gestern in den Morgenstunden sind wir in Richtung Estland aufgebrochen und sind auf abendteuerliche Weise bis nach Riga gekommen... allerdings ist so einiges verschütt gegangen dabei... wir haben es geschafft beide Handys zu verlieren (vermutlich bekommen wir sie wieder...sie liegen glaube ich noch bei den polnischen Gastgeber) und meine Fleecejacke.
Dafür haben wir den Trip nach Riga quasi umsonst bekommen, nur von Jurmala (einem Reichen Turistenörtchen vor den Toren Rigas) mussten wir ein Zugticket für sage und schreibe 1,40 € pro Person kaufen.
Es war aber auch verdammt anstrengend gestern...deswegen haben wir uns das Hotel geleistet.
Also: Bitte macht euch keine Sorgen weil wir nicht ans Handy gehen. Wir haben es einfach nur verloren.
Achja. Kanu war gut!
Wir lieben euch und vermissen euch alle.
We sent special thanks with this post to J. and O. (and M.) back to Poland for the wonderful time, all the joy we had and for the priveledge to meet these incredible two people (and this beautyful dog). Thank you for everything. Youve got a place in our hearts and we will never forget you.
In Liebe / With love
J & J
Nachtrag: Impressionen aus dem Hotelfenster auf die Stadt Riga
Sonntag, 30. August 2015
Dienstag, 25. August 2015
Erntedank, Katholizismus und Mleko
Hallo an alle da draußen,
Am 15. August ist in Polen
Ausnahmezustand... Erntefest und Feiertag der Armee fallen auf das
selbe Datum und in den ostpolnischen, von der litauischen Minderheit
annektierten Gemeinde Punsk geht der Punk ab.
An der großen katholischen Kirche
werden in die in mühevoller Kleinarbeit hergestellten Erntekronen
zur Schau gestellt, gesegnet und dann wird damit umhergezogen. Eine
Krone hatte Verspätung, tja schade die ist jetzt leider nicht
heilig. Anyway....Priester waren trotzdem Happy, auch wenn man auf
halbem Weg nochmal umdrehen musste, weil man den blöden Weihrauch zu
schwenken vergessen hatte.
Auf dem angrenzenden Platz fand ein
bunt gemischter „Kunsthandwerkermarkt“ statt, der eine Bandbreite
von Häckeldeckchen bis Plastikwaffen feil bot.
Letzten Dienstag sind wir um 6
aufgestanden um den morgendlichen Bus nach Bialystock zu nehmen.
(„Dwa billetydo Bialegustocku, proprosche“). Den nicht sehr
einladenden Busbahnhof kannten wir schon von der Hinreise, doch die
„Altstadt“ stellte sich als sehr nett heraus. Das „Versaille
Polens“ wurde uns wärmstens von einer sehr engagierten
Touristenberaterin empfohlen, denn es habe den „schönsten
Barockgarten ganz Polens“. Wir sind was das angeht allerdings etwas
verwöhnt, sodass uns das nicht wirklich beeindruckte.
Dennoch war die „Stadt des Esperanto“ sehr interessant und das Museum of contemporary Arts, war zwar klein, doch bot uns das Highlight des Tages: Einen Vortrag über das Sexualleben von Schnecken, gehalten in Deutschland auf Esperanto!
Dennoch war die „Stadt des Esperanto“ sehr interessant und das Museum of contemporary Arts, war zwar klein, doch bot uns das Highlight des Tages: Einen Vortrag über das Sexualleben von Schnecken, gehalten in Deutschland auf Esperanto!
Fisch... ähh Rehfutter |
Ein Shop der nur Putzmittel aus Deutschland vertreibt. |
duschen |
Wir haben inzwischen einige der
Nachbarn kennen gelernt, so zum Beispiel den Hofhalter Jurek der
Bäuerin Irene, der wenn wir kommen um Milch zu holen immer schon die
ersten Gläser hochprozentigen konsumiert hat. Er behauptet zwar
deutsch zu können, da er aus Schlesien kommt, antwortet doch auf
deutsche Ansprache grundsätzlich in lallendem polnisch, sodass die
Kommunikation sehr einseitig gestaltet ist. Er ist trotzdem glücklich
und wir sagen einfach unseren Satz (Mleko dla Oli, proprosche), Jonas
(der MANN) schüttelt ihm die Hand und alles ist gut.
Beim Spaziergang durch den nahen Wald
entdeckten O. Und ich, dass die Jäger die Rehe mit Fischen versuchen
anzufüttern, doch über die polnische Jagdpraxis demnächst mehr.
Heute den ganzen Tag die Küche
renoviert. Das war gut. Und Pfannekuchen und Sandwiches!
Morgen hartverdiente Kanu-Tour!
Funtoken/ Bargeld reicht bisher sehr gut.
Wir verlassen Polen in 4 Tagen in
nördlicher Richtung und werden sehen wohin es uns treibt. Geplant
ist ein Stopp in Kuldiga (LT) und dann weiter zur russischen Grenze.
Daumen Hoch!
Wir denken an euch.
Mit liebsten Grüßen
J. und J.
Mittwoch, 12. August 2015
Ökoromantik (oder auch nicht)
„Das dauert ungefähr 1 ¼ Stunden
zum Fluss“ wurde uns gesagt. Also strotzten wir um 8:30 voller
Euphorie in den Suwalkischen Nadelwald los. Um 12 hatten wir den
Fluss gefunden. Der Marynka River ist Biber Reservat und wir hatten
vor, barfuß durch ihn zurückzulaufen. Nicht bedacht hatten wir
dabei die Biber, die das Wasser alle 100 Meter stauten, sodass es
erstens sehr anstrengend und zweitens sehr nass / sehr tief wurde.
Zudem verloren wir innerhalb der polnischen Planquadratlogik die
Orrientierung komplett. Irgendwo auf der Hälfte verließen wir das
Wasser, da wir uns schon die Füße blutig gelaufen hatten. Mangels
Orientierung strauchelten wir ausgehungert, nass und müde nun
querwaldein. Nach knapp 8 Stunden fanden wir einen Weg, einen
Kilometerstein und somit den Heimweg. Ein kleines Abenteurer.
Es sind immer noch zwischen 33°C und
31°C. Um richtig sauber zu werden, gehen wir zum See.
Inzwischen haben wir zusätzlich zu den
Elchen einen Fuchs und Kraniche gesehen.
Wir treten in eine neue Phase Heimweh
ein, da die übliche Länge eines Urlaubs jetzt vorüber ist. Die
ersten Postkarten befinden sich in Planung und wir haben uns
zumindest eingelebt.
Gestern haben wir alle zusammen die
Sternschnuppenschauer angeschaut.
Wir bauen viel, hauptsächlich
Spanplattenwände. Einer der Apfelbäume ist unter dem Gewicht der
Früchte zusammengebrochen. Und jetzt haben wir u die 20 Kilo Äpfel
die es einzukochen gilt.
Wir haben mit J. Und O. Andere Workaway
Hosts 80 Kilometer von hier besucht... aber bis auf die Tatsache,
dass es dort Kätzchen zum kompensieren meines Kätzchenentzuges gab,
sind wir sehr froh hier und nicht dort gelandet zu sein.
Wir kochen immernoch fast jeden Tag,
weil man in den Mittagsstunden eigentlich nicht arbeiten kann. Wir
haben schon einige klassisch deutsche Sachen durch, so wie
Kartoffelpuffer und Bratkartoffeln.
Mit O. Haben wir aus Milch von
benachbarten Milchbetrieb zwei kleine Käse gemacht, die nach
verlässlicher Auskunft auch geschmeckt haben.
Die Produzenten dieser Milch sind jetzt
unsere neuen Nachbarn, denn die Kühe sind auf die Wiese neben
unserem Camper gezogen und verzücken uns manchmal morgens um halb 5
mit einem kleinen Konzert.
Wir sind glücklich ,zufrieden und gut
versorgt.
Dennoch wächst die Freude auf eine
Wassertoilette (anstatt des Kompostklos) und vorallem auf kühleres
Wetter, denn die Hitze nagt an den Kräften.
Fuchs |
Kraniche |
Freitag, 7. August 2015
gelandet, gestrandet // angekommen, angenommen, rausgenommen.
Warschau -.- |
Suwalki Bus Station |
Nach 18 Stunden sitzen, aus dem
Busfenster starren, sich fürchten vor den Gefährlichen
Schwertransportern, die der Bus illegalerweise überholte, sehr wenig
Schlaf mit sehr gemischten Gefühlen zwischen Abschiedsschmerz und
Vorfreude sind wir an unserem ersten Ziel, Suwalki (PL), angekommen.
Gerettet hat uns sicherlich das Lifesaving Brot meiner Mutter, denn
wir haben nie irgendwo angehalten wo man etwas kaufen konnte. Wir
knappern noch immer ab und an an einem Stück, weil es ein bisschen
von zuhause ist.
Auch die Fahrt mit dem lokalen Bus war
ein Abenteurer. Nichts mit Stoppknopf und Ansage. Da hieß es
Schilder lesen und mit 45 kg Gepäck möglichst schnell zum Fahrer
laufen.
Aber wir haben es geschafft. Ich sitze
hier in der Dämmerung in einer Hängematte und schreibe euch.
Und es ist wunderschön hier. Es ist
unglaublich ruhig hier, es gibt immer etwas zu tun, etwas zu bauen,
etwas zu entwerfen, etwas zu kochen. Das Haus steht nahe einem Wald
und einem See in dem wir schwimmen gehen können. Unsere Gastgeber
sind extrem nett und nach 3 Tagen haben wir uns schon aneinander
gewöhnt. Es ist wahnsinnig warm hier für polnisches Klima und
deshalb arbeiten wir mediteran... abends und morgends. Nicht
besonderes angenehm für den Halb-husky M.
Hier gibt es sehr viele Graßhüpfer
und wilde Störche (Die Leute sprechen über die Störche wie über
Haustiere „Ist dein Storch schon wieder da? Meiner nicht!“).
Direkt am ersten Tag im Wald haben wir zwei Elche gesehen. Eine
unglaubliche Biodiversität beschert uns eine Vielzahl an
Schmetterlingen und Insekten.
DER FROSCH! |
Es ist wirklich sehr toll hier und es geht uns gut. Das Essen ist fantastisch und wir können sehr oft kochen. Mit J. Und O. Sprechen wir viel über politisches und alltägliches und es gibt immer etwas zu erzählen. Wir fangen an auf englisch zu denken, weshalb mir das Deutsche auch jetzt schon etwas schwer fällt.
Mit Komposttoilette, Solardusche und
Brunnenwasser sind wir inzwischen gut Freund, sodass es uns an nichts
mangelt.
Ein Besuch in der nächstgelegenen
Stadt Sejny hat gezeigt das wir keine Stadtmenschen sind. Wir waren
dort auf dem Markt, wo es große Stände mit Secondhandkleidung gibt.
J.s Hose löst sich gerade in Einzelteile auf, aber wir haben leider
keine andere gefunden. Im örtlichen Laden gibt es ein glutenfrei
Regal und das glutenfreie Brot in Polen ist besser als in
Deutschland. Die größte (und einzige) Attraktion in Sejny ist die
katholische Basilica, aber da waren wir noch nicht. Nur von außen.
Halt ne große Kirche. Wir können uns hier Fahrräder leihen um in
die Stadt zu kommen aber wir werden eher in Zukunft die andere
Richtung (Wald) einschlagen.. Dort soll es Bieber geben :)
Soweit so gut.
Nichtsdestotrotz fehlt uns unser
Zuhause und uns plagt von Zeit zu Zeit Heimweh. Doch wir haben
beschlossen uns lieber auf das Wiedersehen zu freuen, als dem Auf
Wiedersehen sagen hinterherzutrauern. Und ein Anruf oder eine SMS
helfen da schon wieder auf die Beine. Dennoch. Zuhause ist zuhause
und nicht zuhause ist nicht zuhause.
Achja, Mücken und Bremsen. Viele,
Viele.
So denn. Wir melden uns wieder.
Mit lieben Grüßen
J&J
Sonntag, 2. August 2015
Last sunset home.
Und? Wer wirft mir solange den Ball???? O.O
Beladen mit Talismanen und Geschenken und Ratschlägen und Wünschen starten wir morgen.
J.J.M und & J.
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